07 – Instrumentation

Schritt 1

Sieh Dir das Video an und entdecke die Geheimnisse der Instrumentation!

Schritt 2

In diesem Video lade ich Dich dazu ein mit mir zu tanzen. Der Fokus liegt natürlich auf der Instrumentation. Was beobachtest Du? Berichte in den Kommentaren!

Schritt 3

Was schätzt Du, wie vertanzen Sarah & Fabio in diesem Song anteilig Zabumba, Akkordeon und Gesang? Hier klicken um zur Auflösung zu gelangen!

Schritt 4

Welche der untenstehenden Fragen interessiert Dich am meisten? Wähle eine aus und lies Dir den Text durch!

Instrumentation ist die Verteilung der Stimmen (und Schläge) auf die verschiedenen Instrumente (inklusive Gesang). Instrumentation ist somit das Zusammenspiel der Instrumente, das gut abgestimmt sein muss. Dieses fein abgestimmte Zusammenspiel erzeugt am Ende den Gesamt-Klang.

Die drei klassischen Instrumente & der Gesang haben im Forró unterschiedliche Aufgaben: Zabumba und Triangel bilden die Rhythmusgruppe. Sie sind sind das Grundgerüst für die harmonischen und melodischen Klänge. Die harmonischen und melodischen Klänge kommen vom Akkordeon und dem Gesang, manchmal aber auch von Gitarre, Rabeca, oder beispielsweise Querflöte.

Im Forró spielen mehrere Instrumente nur zu einem kleinen Prozentsatz zur gleichen Zeit genau das Gleiche. Das ist großartig für uns als Tänzer*innen: Wir können entscheiden was wir wann vertanzen wollen! Das gibt uns eine enorme, musikalische Interpretationsfreiheit! 

Wir entscheiden ob wir Schritte auf die Zabumba-Pattern machen, melodische Bewegungen mit dem Gesang oder uns von der Harmonie des Akkordeons mitreißen lassen. Die Möglichkeiten Instrumente und Bewegungen zu kombinieren sind endlos. Es ist sogar möglich mehrere Instrumente gleichzeitig zu vertanzen: Beispielsweise kann man mit den Füßen die Zabumba-Pattern tanzen während man mit dem Oberkörper der Melodie Raum gewährt. Oder aber, wie wär’s umgekehrt?

Schlussendlich ist die Instrumentation ein herausragendes Werkzeug um Abwechslung in den Tanz zu bringen. Wer immer nur auf die gleiche Stimme, das gleiche Instrument tanzt (meist die Zabumba), muss anders für Abwechslung sorgen, damit der Tanz nicht ‚monoton‘ wird. Häufig versuchen Tänzer*innen diese Monotonie dann durch abwechslungsreiche Figuren und Bewegungen wett zu machen. Leider ist es dann häufig umso schwieriger diese Vielzahl an Figuren musikalisch zu vertanzen. Ich finde es schade, weil die Musikalität dann häufig total vernachlässigt wird – aber das muss jeder selbst entscheiden! :)

Unsere Bewegungen (egal ob Leader oder Follower), sind wie eine Lupe, die auf ein bestimmtes Instrument gerichtet ist. Wir teilen unserem Partner, unserer Partnerin mit was uns gerade in der Musik begeistert. Es ist als ließen wir den Partner, die Partnerin durch unsere Ohren mithören. Spannend oder? 

Man kann aber auch ein cooles Spiel daraus machen: Wie wäre es, wenn wir ein Instrument vertanzen und unser*e Partner*in ein anderes? Jetzt werdet ihr zur Band: Jeder übernimmt ein Instrument. Im Gegensatz zu einer Band könnt ihr jedoch Eure Instrumente wechseln! Wenn ihr das übt, versucht nie beide das Gleiche Instrument zu vertanzen. Wenn Euer*e Partner*in auf Euer Instrument wechselt, sucht Euch schnell ein Neues! 

Die Triangel ist wichtig und charakteristisch für unsere geliebte Forró-Musik. Sie ist unser schnelles Metronom und deshalb machen wir fast jede Bewegung auf einem ihrer Schläge. Genau hier liegt aber auch das Problem für uns Tänzer*innen ist: sie ist immer da und sie klingt auch immer nahezu gleich. Speziell, also betont auf die Triangel zu tanzen lohnt sich deshalb meistens erst in einem Triangel-Solo. Aufgrund der schnellen Schläge bieten sich ähnlich wie beim Resfolego kleine, wiederholende Bewegungen an.

Die Zabumba ist der Herzschlag im Forró. Sie ist eine dominantere Konstante als die Triangel und ihre Schläge sind nicht ganz so gleichmäßig. Deshalb tanzen wir unsere Schritte und Figuren auf ihre Schläge. Wenn Du mehr zu den Zabumba-Rhythmen erfahren willst und wie man auf sie tanzt, dann klicke Dich in die Forró-Rhythmen-Lerneinheit.

Das Akkordeon kann sowohl die Melodie als auch die Harmonie übernehmen sowie beide Elemente gleichzeitig. Die Bandbreite ist deshalb riesig. Meistens bietet es sich an auf das Akkordeon zu tanzen, wenn es die Melodie übernimmt, weil es dann besonders dominant ist. Häufig spielt es aber auch „Hintergrundmelodien“, bei denen es ein toller Effekt ist wenn man sie hervorholt (siehe Hintergrund-Highlights).

Der Gesang sorgt immer für die Melodie (wenn er da ist) und gibt dem Lied sein Gesicht. Hier kann man besonders auf den melodischen Rhythmus, die Tonlänge und die Tonhöhe tanzen. Vor allem für Portugiesischsprachige, ist ein weiterer Aspekt interessant: Der Liedtext. Auch der kann vertanzt werden und gibt der Gesamt-Komposition nochmal eine ganz andere Wirkung!

Sarah & Fabio beweisen es: Instrumentation ist ein herausragendes Werkzeug um Abwechslung in den Tanz zu bringen. Und Abwechslung ist im Forró eine Art Superkraft. 

Wer dagegen immer nur auf die gleiche Stimme, das gleiche Instrument tanzt (meist die Zabumba), muss anders für Abwechslung sorgen, damit der Tanz nicht ‚monoton‘ wird. Häufig versuchen Tänzer*innen diese Monotonie dann durch abwechslungsreiche Figuren und Bewegungen wett zu machen. Leider ist es dann häufig umso schwieriger diese Vielzahl an Figuren musikalisch zu vertanzen. Die Musikalität fällt dadurch meist hinten über! Dabei wäre es doch gar nicht so schwer! 

Es muss dabei nicht so gleichmäßig aufgeteilt sein wie es bei unserem Beispiel der Fall ist. Auch ein gezielter Einsatz um einen Highlight-Charakter zu erzeugen kann viel bewirken!

  • Follower:
    • Tanzt im Rahmen der tänzerischen Freiheiten auf verschiedene Instrumente
    • Erkennt auf welches Instrument der Leader tanzt & findet wenn möglich passende Gegenstücke
    • Ist in der Lage Kommunikation über Instrumentation zu initiieren
  • Leader:
    • Führt abwechslungsreich mit dem Fokus auf verschiedenen Instrumenten
    • Erkennt auf welches Instrument der Follower tanzt & findet wenn möglich passende Gegenstücke
    • Ist in der Lage Kommunikation über Instrumentation zu initiieren

Fazit

Musikalitäts-Matrix