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2. Schritt
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Pausen zu erkennen ist keine Hexerei. Auch wenn es sich am Anfang so anfühlt. Pausen sind nicht willkürlich gesetzt sondern sie folgen einem klaren Muster und haben meistens einen erstaunlich langen Bart. So ist es mit viel Übung möglich Pausen schon mehrere Takte im Voraus ‚vorherzusehen‘! Es geht dabei nicht um ein Gefühl. Schauen wir uns lieber mal an, welchen Regeln Pausen folgen…
Merke Dir für alle Pausen das Akronym ‚BASE‘. Pausen sind ein Teil der Basis einer guten Musikalität:
– (starker) Beat:
-> letzter, betonter Schlag auf den starken Beat (= wichtig um zum richtigen Zeitpunkt ‚in die Pause zu tanzen‘)
-> auch ‚Wiedereinsetzen‘ nach der Pause auf den starken Beat (= wichtig um nach der Pause wieder ‚anzuknüpfen‘)
– Ankündigung:
-> die Pause kündigt sich musikalisch an, da sie sich am Ende einer musikalischen Phrase befindet (siehe PHRASE)
– Stelle:
-> bei Wiederholungen kommt eine ähnliche/gleiche Pause an der gleichen Stelle
-> dadurch erkennt man auch bei unbekannten Songs einfacher Pausen
– (am) Ende einer musikalischen Phrase:
-> Meist erfolgt am Ende einer musikalischen Phrase eine gewisse Steigerung der Energiedichte oder der Tonhöhe. Das macht es bei vielen unbekannten Songs einfacher Pausen zu erkennen.
-> fast jede Pause befindet sich am Ende einer Phrase, aber nicht am Ende jeder Phrase befindet sich eine Pause
Pausen sind nur ein mini-kleiner Anteil in jedem Lied. Warum sind sie trotzdem so beliebt in den Musikalitäts-Workshops der Forró-Welt? Sind sie das zu Unrecht?
Ich finde nicht. Pausen sind genial. Sie unterbrechen den Fluss der Musik (wie der rote Dominostein). Erst wenn die Pause zu Ende ist, beginnt die Musik wieder zu fließen. Sie sind der größtmögliche musikalische Kontrast: Eine energiereiche Steigerung, die in einem Moment von absoluter Stille mündet. Nach der Stille ist die Musik oft nicht wieder zu erkennen, denn häufig fließt sie danach in eine andere Richtung (= eine neue Phrase beginnt).
Wenn man alleine diese Highlights beachtet, wird man von anderen meist als musikalische*r Tänzer*in betitelt. Pausen sind ein Highlight und werden diese vertanzt bleibt das im Gedächtnis.
Um Pausen zu vertanzen brauchen wir in der Bewegung das was auch die Musik in diesem Moment kreiert: Kontrast. Man kann überall eine Pause einbauen. ABER: Dadurch verspielt man ein wenig eine tolle Chance ein Highlight zu setzen. Sehen wir uns also Bewegungen an, die besonders viel Kontrast erzeugen (von einfach zu schwer):
– Grundschritt (auf Reaktion): Sogar Anfänger schaffen es im Grundschritt Pausen einzubauen WENN sie im Takt (langer Schritt auf starkem Beat) tanzen. Der Kontrast von Bewegung zu Bewegungspause ist nicht so stark wie bei den nachfolgenden Beispielen. Dafür muss man die Pause nicht im Vorhinein erkennen: Wer den langen Schritt auf den starken Beat tanzt hat zwei Zählzeiten Zeit um zu stoppen.
– Gehen im 3er-Schritt (auf Reaktion): Besser gefällt mir da schon das Gehen im 3er-Schritt. Auch hierfür muss man die Pause nicht im Vorhinein erkennen. Dafür ist der Kontrast von Bewegung zu Bewegungspause deutlich größer als beim Grundschritt!
– Körbchen (max. 1 Takt): Im Körbchen haben wir die Möglichkeit für eine Art doppelten Kontrast zu sorgen. Die ‚halbe Drehung‘ sorgt für Energie, aber auch für eine Positionsveränderung: Genau zum Zeitpunkt des Pausenschlags, steht der Follower nicht mehr vor, sondern neben dem Leader. Wenn man das Körbchen sowohl in die eine, als auch in die andere (dark-side) tanzen kann, muss man maximal einen Takt vorher merken, dass eine Pause ansteht.
– Caminhadas (1+ Takte): Auch bei Caminhadas kann man für einen doppelten Kontrast sorgen: Neben dem Bewegungs-Kontrast, setzt die abrupte Rückkehr in die geschlossene Tanzhaltung auf den letzten (betonten) Schritt einen Kontrast von offener zu geschlossener Tanzhaltung (Raum- & Verbindungs-Kontrast). Das Timing ist hier allerdings schon schwieriger. Es gibt nur einen Eingang, der zwei Takte im Voraus gestartet werden muss (was allerdings durch einen ‚Stopp’/eine Wiederholung des vorletzten 3er-Schritts auf einen Takt reduziert werden kann).
– Figuren über zwei Takte (2+ Takte): Alle Figuren, die genau zwei Takte brauchen und im 3er-Schritt getanzt werden (also 6 Schritte).
– 7-Schritt-Figuren (2+ Takte): Alle Drehungen, die mit ‚Kontratempo‘ getanzt werden und 7 Schritte benötigen.
– Giro Paulista (3+ Takte): Die Giro Paulista muss schon rechtzeitig vorbereitet werden und ist deshalb eine besondere Herausforderung. Voraussetzung für das ‚Erwischen‘ der Pause ist, dass der Leader den langen Schritt mit links auf den ‚geraden‘ starken Beat setzt.
– 5-Schritt-Fiugren (4+ Takte): Alle Drehungen, die mit ‚Kontratempo‘ getanzt werden un 5 Schritte benötigen.
Die oben genannten Figuren ‚müssen‘ vom Leader geführt werden. Auch der Follower hat aber die Möglichkeit eigenständig musikalischer auf Pausen zu tanzen! Unabhängig davon ob der Leader die Pause berücksichtigt oder nicht. In beiden Fällen kann der Follower durch Weglassen und Ausschmücken für einen deutlicheren Kontrast und mehr Musikalität sorgen:
– Weglassen: Das gilt vor allem für die Pause an sich. Viele Follower tanzen mit ihrem 3er-Schritt in die Pause hinein. Dabei kann man sich an genau dieser Stelle auch nur auf den langen Schritt beschränken (siehe Rhythmus & starker Beat). Das lässt sich auch für alle anderen Bewegungen (Oberkörper, Arme, …) ausweiten und ist deshalb eng mit dem nächsten Punkt verbunden!
– Ausschmücken: Das gilt vor allem in der Zeit VOR der Pause! Denk daran: Es geht darum einen Kontrast zu erzeugen! Wenn Du vor der Pause für ein Plus an Bewegungsenergie (z.B. mit Oberkörperbewegungen) sorgst und diese pünktlich zu Pausenbeginn (= nach dem Pausenschlag) auf ein Minimum beschränkst, hast Du den Kontrast verstärkt.
- Follower:
- Passt Bewegungen an die (abnehmende) Dynamik der Musik an
- Friert Bewegungen mit der Musik ein
- Nutzt Freiräume passend zum Ende (subtil oder dominant)
- Leader:
- Passt Bewegungen an die (abnehmende) Dynamik der Musik an
- Friert Bewegungen mit der Musik ein
Fazit
- Pausen in der Musik sind der maximale musikalische Kontrast!
- Pausen kann man vorausahnen durch eine Steigerung der Musik, den starken Beat, Phrasen(enden) und aufmerksames Achten auf wiederkehrende Teile in der Musik.
Pausen mit einem einzigen Pausenschlag, der Klassiker also, findest Du in DIESER PLAYLIST. Sie sind am einfachsten zu erkennen. 👣👀
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