1. Schritt
Schau Dir das interaktive Webinar an und folge den Anweisungen darin!
2. Schritt
Welche der untenstehenden Fragen interessiert Dich am meisten? Wähle eine aus und lies Dir den Text durch!
Im Gegenteil zu vielen anderen Stellen dieses Kurses, ist der Begriff „Trippelschlag-Pause“ kein musikalischer Fachbegriff. Den konnte ich dazu leider nicht finden und habe mir deshalb einen Begriff ausgedacht, der so gut wie möglich zum Stilmittel passt.
Das besondere bei Trippelschlag-Pausen passiert im Pausentakt: Nach dem Pausenschlag auf dem starken Beat, hört die Rhythmusgruppe zwar mit der durchgehenden, rhythmischen Begleitung auf, sie spielt stattdessen gemeinsam aber noch zwei weitere, dominante Schläge (im folgenden Schaubild gelb markiert). Zusammen mit dem ebenfalls dominanten Pausenschlag auf den starken Beat, sind es drei betonte Schläge.
Das Timing der beiden zusätzlichen Schläge im Pausentakt, ist dabei unterschiedlich. Die Variante, die am weitesten verbreitet ist, hat ihren letzten Schlag im Pausentakt auf den schwachen Beat. Der andere Schlag kommt in diesem Fall meist ganz kurz vorher. Achte bei den Hörbeispielen, die Du ganz unten im Kasten bei Spotify findest auf diesen Unterschied!
Zunächst gilt: Trippelschlag-Pausen sind eine Form der Pausengestaltung. Deshalb gilt alles was wir in der Lerneinheit Pausengestaltung besprochen haben auch hier. Da wir im Fall der Trippelschlag-Pausen aber ein klareres Muster zur Verfügung haben, haben wir tänzerisch eine etwas größere Auswahl. Es bieten sich folgende Bewegungen und Figuren besonders an:
- flexible Bewegungen in der Umarmung
Da, die Schläge häufig recht schnell hintereinanderkommen, eignet sich die Umarmung aufgrund des großflächigen Kontakts gut für die Informationsübertragung. Auch der Follower kann seine (überschaubaren) Freiheiten nutzen um die Pausenschläge musikalisch zu vertanzen. Mehr dazu HIER. - flexible Bewegungen in der offenen Tanzhaltung
In der offenen Tanzhaltung können beide Tänzer*innen ihre Freiheiten am einfachsten ausleben. Welche Möglichkeiten es gibt erfährst Du in einem eigenen Modul – HIER. - flexible Caminhadas
Caminhadas eignen sich prima um Schritte anzupassen. Das gilt vor allem für Leader, aber auch in abgemilderter Form für Follower. Mehr zu flexiblen Caminhadas HIER. - Figuren & Bewegungen, die normalerweise auf dem schwachen Beat enden
Hierfür gibt es hauptsächlich zwei Varianten: entweder das Tanzen einer 5er-Schritt-Drehung (oder 9-Schritt)), die auf dem schwachen Beat endet, oder aber das Tanzen einer 3-Schritt-Figur (oder 7/11/…-Schritt) im Off-Beat. Im Schaubild unten siehst Du welchen Unterschied es bei Trippelschlag-Pausen macht im Pausentakt ‚Off-Beat‘ zu tanzen.
- abgeschnittene Figuren (v.a. im Roots)
Vor allem im Tanzstil Roots gibt es häufig Figuren die nicht dem gewohnten 3er-Schritt entsprechen, oder aber dieses Muster aufbrechen. Das beste Beispiel dafür ist der Roots-Walk: Hier erfolgt der ‚Break‘ auf den ersten und den zweiten Schritt. Damit passt der Roots-Walk perfekt auf die Trippelschlag-Pause, wenn man ‚im Beat‘ tanzt.
- Follower:
- Nutzt Freiräume für das Vertanzen von Doppelschlag-Pausen
- Rechnet mit Geschwindigkeits-Variationen in der Führung bei besonders schnellen/langsamen Doppelschlag-Pausen
- Erkennt die in einem Lied übliche Art der Pausengestaltung
- Erkennt die Möglichkeit Spotlight zu nehmen/geben
- Leader:
- Bereitet Freiräume bewusst vor
- Vertanzt die Doppelschlag-Pausen entsprechend
- Erkennt die in einem Lied übliche Art der Pausengestaltung
- Erkennt die Möglichkeit Spotlight zu nehmen/geben
- Führt klar, wenn eine Geschwindigkeits-Variation Sinn macht
3. Schritt
Zusatz-Aufgabe:
Suche ein Lied mit mindestens 3 Trippelschlag-Pausen, das noch nicht in folgender Spotify-Liste ist und kommentiere diesen Beitrag mit dem Namen des Songs und dem Interpreten!
Fazit
- Um auf Trippelschlag-Pausen tanzen zu können, kann es von Vorteil sein, im ‚Off-Beat‘ zu tanzen!
- Aufgrund ihrer Berechenbarkeit kann man Trippelschlag-Pausen mit vielen Figuren musikalisch vertanzen.
Ja, auch zu den Trippelschlag-Pausen gibt es eine Playlist auf Spotify: Einfach HIER klicken! :)
Das eigene Bewegungsrepertoir musikalisch zu vertanzen gleicht manchmal einer Partie Tetris: Die Bewegungen, die man im Bewusstsein hat müssen an musikalisch passende Stellen gepuzzelt werden.
Wer denkt, dass das nur für Leader gilt, liegt falsch: Follower müssen noch bessere Tetris-Skills haben, da sie ihre Bewegungen nicht nur an die Musik, sondern auch noch an die jeweiligen Freiräume (die sie nicht selbst bestimmen können) anpassen müssen.
Besonders wichtig (für beide Rollen) ist es die eigenen Bewegungen und deren Anpassbarkeit gut zu kennen. Je mehr anpassbare Bewegungen man in seinem Repertoir hat und je besser man die einzelne Bewegung kennt, desto einfacher das Tetris-Spiel. Deshalb mache ich zum Beispiel auf jedem Festival in Grundlagen-Workshops als Teilnehmer mit.
Genauso wichtig ist das Bescheidwissen über die Spielfläche: die Musik. An welche musikalische Bausteine kann ich meine Bewegungen anlegen?
Wenn man die eigenen Bewegungen kennt und über die Musik Bescheid weiß kann der Spaß losgehen.
Anmerkung:
Das Tetris-Modell passt ideal für musikalisches Tanzen – allerdings nicht darüberhinaus. Das Gefühl für die Verbindung und das emotionale Bewegen sind Parameter, die zusätzlich in den Tanz einfließen sollten und durch dieses Modell nicht repräsentiert werden.