In diesem Kurs geht es nicht um die Technik, sondern um die Anwendung der Technik auf die Musik. Trotzdem eine kurze Eklärung:

Die Frames (deutsch: Rahmen) sind Konstrukte mit denen wir im Tanz Informationen zwischen Leader und Follower übertragen können. Zum Beispiel ‚koppelt‘ der Follower seinen ganzen Körper an die Arme, dann kann der Leader den Follower mit Hilfe der Arme führen und muss den restlichen Körper nicht berühren.

Es gibt drei Arten von Frames:

• die Umarmung (über die haben wir beim Matrix-Punkt Nr. 26 schon gesprochen)
• den weiten Frame (hier berühren sich nur noch die Hände der beiden Tanzenden [bzw. manchmal auch nur eine Hand])
• den halben Frame (ein Mittelding aus Umarmung und weitem Frame – ähnlich wie beim Samba de Gafieira oder anderen Standard-Tänzen)

Der Vorteil ist (wie bei der Umarmung), dass die Informationsübermittlung unmittelbar ist, und somit die Musik sehr einfach und direkt in Bewegung umgewandelt werden kann. 

Der Nachteil ist, dass die Ideen und die Umsetzung dadurch hauptsächlich durch den Leader initiiert werden. Der Follower muss gut aufpassen um folgen zu können und hat nur wenige Freiheiten (z.B. mit den Füßen). Insgesamt ist es aber schwierig diese Freiheiten einzusetzen, weil das Folgen aufgrund des minimalen Körperkontakts (im weiten Frame) deutlich den Arbeitsspeicher im Gehirn häufig bereits zu einem großen Teil belegt.

• Follower:
  • Passt genau auf was der Leader führt (auf Überraschungen gefasst sein)
  • Nutzt Freiheiten wo sie sich ihm bieten (z.B. Footwork), aber ohne, dass es den Frame und die Führung beeinträchtigt
• Leader:
  • Führt alle Bewegungen (auch überraschende) klar und mit genug Ankündigung
  • Passt die Bewegungen im Frame abwechslungsreich an die Musik an