31 – Flexibilität beim Führen & Folgen

1. Schritt

Schau Dir das Video an und tanze mit! Als Erstes geht es um den Follower!!

2. Schritt

Lies Dir den folgenden Text durch. Hier geht es um den Leader!

Flexibilität beim Führen!

Das unflexibelste Konstrukt, dass es im Paartanz gibt sind Drehungen. Je komplizierter die Drehung, desto unflexibler ist sie, weil der Leader darauf achten muss verstanden zu werden. Dafür müssen viele Informationen ausgetauscht werden, wenn etwas unklar ist, ‚funktioniert‘ die Figur nicht. Das macht eine komplizierte Figur zu einem starren Konstrukt. 

Wahrscheinlich ist Dir das Videogame ‚Tetris‘ ein Begriff. Je kleiner und einfacher der Baustein, an desto mehr Stellen passt er. Genauso ist es mit Figuren: Um eine Figur, die aus 13 Schritten besteht, zu einer passenden Stelle in der Musik zu basteln, muss man lange suchen. Sehr lange. 

Zum Wohle von Beiden, sollte sich der Leader deshalb auf einfache Figuren konzentrieren. Dadurch kann er die Gesamt-Flexibilität des Tanzes auf zwei Wegen beeinflussen:

  • geführte Flexibilität: in allen Frames (siehe Umarmung, halber Frame, normaler Frame) kann der Leader flexibel führen und ist nicht unbedingt auf den Rhythmus angewiesen. Eine willkommene Abwechslung, wenn der Leader mit dem ‚Gestalten‘ dran ist.
  • ungeführte Flexibilität (siehe Flex. in der offenen Tanzhaltung): indem er dem Follower (und sich) Freiräume gibt, kann er die Flexibilität des Tanzes noch mehr beeinflussen. Dafür muss ihm bewusst sein, welche Freiheiten der Follower in welchen Haltungen hat (siehe Video)
  • Flexibilität in der Führung selbst (das ist hier NEU): Das bedeutet, dass Bewegungen, die eine Führungsinformationen übermitteln sollen, musikalisch angepasst werden. Bei der einfachen Followerdrehung könnte das zum Beispiel das Arm anheben sein, das leicht verschoben und dadurch zu einem bestimmten musikalischen Zeitpunkt durchgeführt wird. 

3. Schritt

Welche der untenstehenden Fragen interessiert Dich am meisten? Wähle eine aus und lies Dir den Text durch!

Tanzen in seiner Urform kennt keine Regeln. Im Paartanz gibt es dafür jede Menge (ungeschriebene) Tanzregeln, die erst eine Kommunikationsbasis für das Tanzpaar ermöglichen.

Je weniger Erfahrung ein*e Tänzer*in hat, desto wichtiger sind diese Regeln. Hier passt das Sprach-Beispiel einmal mehr hervorragend:

Jemand der eine Sprache nur sehr bruchstückhaft spricht sollte einfache Vokabeln und eine klare, einfache Struktur wählen um verstanden zu werden. Genau das braucht die Person auch wenn sie etwas verstehen will oder soll. Das extreme Gegenbeispiel dazu ist ein Schriftsteller, oder noch besser ein Dichter: Letzterer bricht nicht selten mit der Grammatik um ein höheres Ziel zu erreichen, er erfindet neue Wörter oder schreibt neue Bedeutungen zu. Das kann er nur, weil er ein Sprachexperte ist.

Genau das gleiche gilt für den Tanz: Wer ein Experte ist und die Regeln kennt, kann diese auch brechen, weil er (oder sie) weiß wie er (oder sie) trotzdem verstanden wird.

Welche Möglichkeiten hat der Follower beim Folgen flexibel zu sein? 

Als Grundregel gilt: Die, die ihm der Leader gibt. 

Das klingt jetzt erstmal so, als könnte der Follower sein Glück nicht in die eigene Hand nehmen. Aber das kann er. Der Leader hat aber eben die Macht ihm das Leben schwer zu machen. Mit diesem Wissen können beide Rollen an einer harmonischen Tanzgestaltung arbeiten, die zu einem musikalischen Feuerwerk werden kann!

Alles weitere zur Flexibilität des Followers beim Folgen in dem obigen Video! :)

  • Follower:
    • Folgt so genau und aufmerksam wie es geht (mit Überraschungen rechnen!)
    • Passt Bewegungen an die Musik an und nutzt evt. doch entstehende Freiheiten aus
  • Leader:
    • Nutzt die Flexibilität der Figur um die Musik abwechslungsreich zu vertanzen
    • Lässt Schritte weg und/oder versetzt sie um tänzerische Highlights zu setzen
    • Führt auch dann klar, wenn er Freiheiten für das musikalische Tanzen ausnutzt

Fazit

Musikalitäts-Matrix